15 Kettenöle für Rennräder im Test

15 Kettenöle für Rennräder im Test
Test: Schmiermittel für Rennradketten

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Eine gut geschmierte Kette – nicht nur akustisch ein Traum. Auch optisch ist eine gut gepflegte und geschmeidig laufende Kette für jeden Rennradler Pflicht. Grundvoraussetzungen dafür sind regelmäßige Reinigung und Behandlung mit einem guten Kettenöl oder Trockenschmierstoff.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Produkten? Und womit ölt es sich am besten? Um dem auf den Grund zu gehen, hat ROADBIKE 15 Kettenöle für trockene Bedingungen zum Test bestellt und in Labor und Praxis intensiv getestet.

Deutliche Preisunterschiede bei Kettenölen

Das Erste, was auffällt, sind die teils exorbitanten Preisunterschiede. So kostet das teuerste Öl im Test, das Hydro Dynamic Chain Lube von Muc-Off, fast 50 Euro pro 100 ml und damit mehr als das Zehnfache der günstigeren Öle von Zéfal, Motorex und Shimano. Doch ist teurer wirklich besser? Wesentliche Eigenschaft eines Kettenöls ist die Schmierleistung, die zu weniger Reibung, besserem Schaltverhalten und geringerem Verschleiß beiträgt. Im Labortest bei der Prüfung nach Brugger (DIN 51347) zeigen sich in der Tat deutliche Unterschiede. Die beiden besten Öle, das Kettenöl von F100 und Duraglide von Kettenwixe, liefern Werte von 113,8 bzw. 106,1 N/mm², während die schlechtesten Öle im Test, die von Pedros und Zéfal, nur auf Werte von knapp über 20 N/mm² kommen.

Damit das Öl auch genau dorthin kommt, wo es wirken soll, muss es gut und einfach aufzutragen sein. Generell sind Tropfflaschen von Vorteil, denn mit ihnen lässt sich das Öl sehr dosiert auf die Kettenröllchen auftragen – und nur dort muss es hin. Sprühflaschen haben den Nachteil, dass sie das Öl eher großflächig verteilen und Sie eine Hand benötigen, um Rahmen und Laufräder (insbesondere die Bremsflanken) mit einem Tuch vor Verunreinigungen zu schützen.

Im RB-Vergleich überzeugte die Tester vor allem der neue Applikator von SKS: Drücken die Kettenglieder auf die eingearbeitete Kugel, kann das Kettenöl an der Kugel vorbei Tröpfen für Tröpfchen auf die Kette gleiten – eine extrem saubere und durchdachte Angelegenheit. Bei den Produkten mit Sprühflasche (das Motorex Dry Power gibt es auch in der Tropfflasche) fällt die Dosierung deutlich schwerer. Gleiches gilt für das sehr dünnflüssige Universal-Schmiermittel von Finish Line.

Richtige Pflege der Rennradkette

Regelmäßiges Schmieren der Kette ist aber nur ein Teil der Pflege. Mindestens genauso wichtig ist die regelmäßige Reinigung der Kette, wobei in diesem Punkt die Meinungen weit auseinandergehen. Unstrittig ist, dass altes Öl, Straßenschmutz und Kettenabrieb regelmäßig entfernt werden müssen.

Shimano empfiehlt, die Kette regelmäßig durch einen trockenen oder leicht öligen Lappen zu ziehen, um diese zu reinigen. „Die Reiniung besteht idealerweise und im Wesentlichen darin, überschüssigen Schmierstoff mit einem Lappen aufzunehmen. Zu viel Schmierstoff an der Oberfläche der Kette bindet nur Schmutz“, sagt Michael Wild vom Shimano-Importeur Paul Lange. Von speziellen Kettenreinigern wird aus Sorge um die innere Schmierung, die sich zwischen den Bolzen und Rollen im Inneren der Kette befindet, abgeraten. Einmal entfernt, sei diese nicht wieder komplett herzustellen.

Kettenöle: Testfazit

Überlegene Schmierleistung kombiniert mit „sehr guter“ Anwendbarkeit: Das Kettenöl von F100 sichert sich den klaren Testsieg, knapp vor Muc-Off.

Preis- Leistung im Vergleich

Gutes Öl muss nicht teuer sein! Diese Tabelle zeigt, wie teuer 100 ml des jeweiligen Kettenöls sind und welchen Preis-Leistungs-Index (Verhältnis von Gesamtpunktzahl zu Vergleichpreis) sie erreichen. Je höher der Wert, desto besser ist das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die getesteten Kettenöle im tagesaktuellen Preisvergleich: